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Im Alter von sechs Jahren trat Erwin Dominik Osen in die Ballettschule der Wiener Hofoper ein. Gustav Mahler wurde auf ihn aufmerksam und förderte seine künstlerischen Ambitionen. An der Wiener Akademie studierte Osen bei Christian Griepenkerl, wo er Egon Schiele kennenlernte. Mit Schiele verband ihn später eine enge Freundschaft. Bei dem Bühnenbildner, Maler und Grafiker Alfred Roller nahm Osen zusätzlich privaten Unterricht. 1909 wurde Osen Mitbegründer der Neukunstgruppe. Neben seiner Tätigkeit als Theatermaler trat er als Mimiker in Variétés auf, seine expressionistischen Posen regten Schiele zu einer Reihe von Aktzeichnungen an. 1912 übernahm Schiele vorübergehend Osens Atelier, als dieser Schüler von Anton Brioschi, dem Ausstattungschef der Wiener Hofoper, wurde. 1914 gestaltete Osen die Bühnenbilder für die erste Parsifal-Aufführung außerhalb Bayreuths am Neuen Deutschen Theater in Prag. Bis 1913 lebte er in Wien, anschließend in München, Prag und New York. Nach seiner Rückkehr nach Wien 1945, nannte er sich nach Mime van Osen und Erwin Dom-Osen nun Dom O-Sen und verbreitete die unterschiedlichsten Gerüchte über seine Herkunft. 1960 übersiedelte Osen nach Dortmund. Orientierte sich Osen in seinen frühen Werken an Schiele, bemühte er sich später vor allem um Darstellungen des Metaphysischen. In starken Farben, mit surrealistischen Tendenzen, schilderte er exotische Landschaften und die Majestät der Bergwelt. 2021 zeigte das Leopold Museum unter dem Titel „The Body Electric“ eine Ausstellung von Zeichnungen Olsens, die der Wiener Nervenarzt Stefan Jellinek bei ihm in Auftrag gegeben hat, zusammen mit Arbeiten von Egon Schiele.
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